Zwar schon ein halbes Jahr her, trotzdem ganz schön beeindruckend: Sandra Wirth schwimmt und radelt bei der WM auf Platz 3 in ihrer Altersklasse 40-44.
Auf der Partyinsel standen am 7. Mai die World Triathlon Multisports Championships an. Duathlon, Aquathlon, Cross, Triathlon, Aquabike, für jedes Ausdauerathletenherz war ein Wettkampf dabei. Sandra startete über 3 km Schwimmen im Mittelmeer und 115 km Rad mit 1300 Höhenmetern über die Insel.
Im Salzwasser holte Sandra die drittschnellste AK-Zeit und die achtschnellste Zeit overall (49:42), auf dem Rad war sie die 4. bzw. 12. (3:47:06) Summa summarum. Treppchen!
Hier Sandras Rennbericht:
Ich bin mit meinen Eltern nach Ibiza geflogen und sie mussten Thomas als Betreuer ersetzen, der nicht konnte. Ich war sehr nervös, weil ich noch nie im Meer zuvor geschwommen bin, außer natürlich zum Baden. Und damals hasste ich das Salzwasser. Der Druck war hoch, da ich für meine Eltern unbedingt ein Treppchenplatz ergattern wollte, wenn sie schon mal dabei waren 🙂
Das Probeschwimmen im Meer war beim ersten Mal zwei Tage vor dem Rennen abends eine Katastrophe. Das Meer schlug so hohe Wellen, dass ich mich gefragt habe, ob ich das überhaupt schaffe. Die anderen meinten, morgens sei das Meer ruhiger. Also probierte ich es am nächsten Tag zur Startzeit nochmal und lief es tatsächlich gleich besser.
Am Renntag war das Wasser ziemlich ruhig. Zumindest sah es vom Strand so aus: Nach dem Start konnte ich nichts sehen: Die Bojen waren einfach zu klein und zu weit weg. Ich bin ab und zu mal Brust geschwommen, um die Orientierung nicht ganz zu verlieren. Einmal auf die falsche Seite geatmet und ich hatte einen guten Schluck Salzwasser getrunken. „Super, Krämpfe bekomme ich jetzt sicher nicht mehr“, dachte ich. Zum Glück musste ich vom Salzwasser nicht wie zu erwarten würgen: Wettkampfmodus.
Die Radstrecke war nicht so meins: Mit 1.300 hm auf 115 km ein ziemlich anspruchsvoller Zwei-Runden-Kurs. Immerhin waren die letzten 20 km jeder Runde super zu fahren: runter oder geradeaus. Da konnte ich meine Stärke das „Drücken“ perfekt ausspielen. Das hieß aber auch, das die Höhenmeter auf den jeweils ersten 37 km zu bewältgen waren. Ich wusste vor dem Start schon, dass die zwei Amerikanerinnen nicht zu schagen sind. Zumindest wenn bei denen alles gut ging. Da ich nicht wusste, wo ich im Rennen stand, außer dass die Wechselzone nach dem Schwimmen ziemlich verwaist war (nur sieben weitere Athletinnen und hoffentlich keine aus meiner AK). In der zweiten Runde habe ich mich zusammengerissen und die Berge als meine Freunde gesehe und nur noch an den dritten Platz gedacht. Auf den letzten 20 km bin ich mit viel Risiko gefahren. Nur noch drücken und keinen mehr von hinten ran lassen kommen. Nach vorne war eh alles gegessen.
Im Ziel angekommen war ich sehr happy, dass ich alles sturz- und pannenfrei überstanden habe. Meine Eltern haben an der Dismontline schon auf mich gewartet, und ich konnte gemütlich zur Wechselzone laufen. Dort angekommen wurde ich schon von der zweiten Amerikanerin begrüßt. Sie wurde erste in Almere, wo ich zweite wurde ,und wir kannten uns schon. Sie teilte mir sofort mit, dass ich Dritte bin. Die andere Amerikanerin hatte gewonnen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich war, hatte mir die Strecke doch alles abverlangt. Die Siegerehrung am Abend entschädigte für alles und es folgten noch vier schöne Tage zum Erholen mit meinen Eltern.“
Glückwunsch nachnachnachträglich, liebe Sandra